Heute stellt sich mir die Frage, ob in nächster Zeit ein neuer Bankencrash bevor steht. Dafür muss man erstmal einige Fakten vorab klären. Es ist wichtig zu verstehen, dass Banken oder Finanzkrisen nicht wirklich vorhersehbar sind. Es kann zum Beispiel eine Spekulationsblase geben, Überbewertungen oder ein makroökonomisches Ungleichgewicht herrschen usw. Des Weiteren kann man auch nicht hergehen und sagen, dass bestimmte Banken gefährdeter sind als andere, da dies auch in der Vergangenheit alle Größen betroffen hat.

Als unabhängiger Finanzberater beschäftige ich mich natürlich viel mit diesen Themen, allerdings ist sehr schwer hier konkrete Aussagen zu treffen. Nicht nur kleine Banken trifft es, es gab auch Pleiten von sehr renommierten Banken, sowie von welchen, von denen man es glaubte zu wissen. Aber aktuell sind kleinere Banken gefährdeter, was aber noch nichts über die Zukunft aussagt.

Da stellt sich die Frage – Kann man eine Finanzkrise also gar nicht vorhersagen?

Nach vielen Jahren Erfahrung als unabhängiger Finanzberater aus Schwabach kann ich nur sagen, das stimmt nicht ganz, denn es gibt durchaus eine Zunahme von Anzeichen für erhöhte Risiken. Die COVID-19 Pandemie hat zum Beispiel zu einer Erhöhung der Unternehmens- und Staatsverschuldung geführt. Ebenso liegen die Inflationszahlen in Folge der Pandemie, Lieferkettenprobleme und des Kriegs in der Ukraine bei weitem über dem langjährigem Mittel. Welches ein Indikator ist, weitere Indikatoren, die für eine Finanzkrise und/oder Bankencrash sprechen sind:

1. Anstieg der Kreditausfälle: Wenn es vermehrt zu Kreditausfällen kommt, insbesondere bei größeren Kreditnehmern, kann dies ein Indikator dafür sein, dass eine Krise bevorsteht.

2. Anstieg der Verschuldung: Wenn eine große Anzahl von Unternehmen oder Haushalten sich stark verschuldet hat, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass eine Krise bevorsteht. Hauptsächlich, wenn die Schuldenlast im Verhältnis zum Einkommen oder Vermögen sehr hoch ist.

3. Sinkende Aktienkurse: Ein Abschwung an den Aktienmärkten kann ein Indikator für eine drohende Krise sein. Vornehmlich, wenn die Kurse von Finanzunternehmen stark fallen. Das war zuletzt beim Bankencrash der Credit Swisse gut zu beobachten.

4. Spekulative Blasen: Wenn sich der Wert bestimmter Vermögenswerte, wie z. B. Immobilien oder Aktien, in einer Weise entwickelt, die nicht durch Fundamentaldaten gestützt wird, kann dies ein Hinweis auf eine spekulative Blase sein, die zu einem späteren Zeitpunkt platzen kann.

5. Liquiditätsengpässe: Wenn eine oder mehrere Banken Schwierigkeiten haben, Liquidität zu beschaffen, kann dies ein Hinweis auf eine Krise sein, die sich auf andere Teile des Finanzsystems ausbreiten kann. Keine dieser Indikatoren reicht allein aus, um eine Bankenkrise auszulösen. Es gibt aber ein Ereignis, dass unter Garantie immer zu einer Bankenpleite geführt hat. Das ist der Bankenrun! Alles andere ist möglich aufzufangen.

Ein Bankencrash ist die Folge, wenn das Vertrauen der Anleger sinkt

Dadurch, dass die Banken nur zwischen 6 und 12 % an Eigenkapital zur Verfügung haben müssen, ist ein Run auf die Institute immer tödlich und ein Bankencrash die Folge. Wenn das Vertrauen in das Geldsystem und in die Bank nicht mehr gegeben ist, wollen die Menschen ihr Geld. Und zwar sofort und ohne Rücksicht auf andere Sparer und Investoren! Und wenn hier mehr abgehoben wird, als an Liquidität bei der Bank vorhanden ist, dann ist die Bank faktisch zahlungsunfähig und pleite.

Wie hoch sind den die Liquiditätsreserven in welchen Ländern?

Doch wie sieht es in anderen Ländern aus, hier finden Sie einen kleinen Einblick über den Tellerrand hinaus. Wir vergleichen die Anforderungen der Zentralbanken, um einen Bankencrash wie in der Vergangenheit möglichst zu vermeiden:

1. USA: Die Eigenkapitalanforderungen für Banken in den USA basieren auf der Risikogewichtung von Vermögenswerten und sind in der Regel höher als die Anforderungen in anderen Ländern. Große Banken müssen in der Regel ein Mindestkapital von 6 % der risikogewichteten Vermögenswerte halten, während die Anforderungen für systemrelevante Banken höher sind. Das war eine direkte Folge der letzten Finanzkrise, ausgelöst u.A. durch den Bankencrash von Lehmann Brothers und die höherer Eigenkapitalanforderungen an die Institute sollen US-Bürger und Anteilseigner besser schützen, obwohl sie weiter unter den Anforderungen anderer Länder liegen.

2. China: Die Eigenkapitalanforderungen für Banken in China basieren ebenfalls auf der Risikogewichtung von Vermögenswerten und liegt über denen vieler anderer Länder. Die Mindestanforderungen liegen bei 10,5 % für große Banken und 11,5 % für systemrelevante Banken.

3. Japan: In Japan müssen Banken ein Mindestkapital von 4,5 % der risikogewichteten Vermögenswerte halten. Systemrelevante Banken müssen jedoch höhere Anforderungen erfüllen, um einen Bankencrash mit Dominoeffekt möglichst zu verhindern.

4. Deutschland: In Deutschland müssen Banken ein Mindestkapital von 8 % der risikogewichteten Vermögenswerte halten. Systemrelevante Banken müssen höhere Anforderungen erfüllen.

5. Großbritannien: In Großbritannien müssen Banken ein Mindestkapital von 7 % der risikogewichteten Vermögenswerte halten. Systemrelevante Banken müssen höhere Anforderungen erfüllen.

6. Indien: In Indien müssen Banken ein Mindestkapital von 11,5 % der risikogewichteten Vermögenswerte halten. Systemrelevante Banken müssen höhere Anforderungen erfüllen.

Diese Angaben beruhen auf den Zahlen von 2021 und können sich im Laufe der Zeit ändern.

Umstrukturierung des Anlageportfolios, um Risiken zu senken

Sie sich unsicher, ob Ihr Geld auf der Bank im Moment noch sicher ist, oder hätten Sie gerne eine Umstrukturierung Ihres Vermögens – dann vereinbare Sie ein kostenloses Beratungsgespräch mit mir als Anlagecoach und unabhängigen Finanzberater. Dabei zeige ich Ihnen nicht nur individuelle Anlagestrategien zur Erreichung Ihrer Ziele auf, sondern gebe auch immer praktische Tipps zum allgemeinen Umgang mit Geld und dem Vermögensaufbau mit. Vom Sparen für die Kinder über die Rente bis hin zu optimalen Kontenstruktur im Alltag, um für alle Fälle gewappnet zu sein.

De facto: Wenn viele Menschen Ihre Gelder haben wollen und das Vertrauen in die Banken und das Finanzsystem anfängt zu bröckeln, muss das abgezogene Geld nur die Liquiditätsreserven übersteigen und die Bank ist pleite.

Bankencrash Vorbereitungen und Absicherung
Ist mein Geld sicher, wenn es zu einem Bankencrash kommt?

Ist Dein Geld sicher, wenn es zu einem Bankencrash kommt?

In Deutschland gibt es, wie in den meisten anderen Ländern, eine Einlagensicherung. Das bedeutet, es wurde Geld zurückgelegt, um jedes Vermögen auf der Bank bis zu 100.000 € zu sichern. Alles darüber hinaus, würde in die Insolvenzmasse fließen, da du damit Gläubiger der Bank bist.

Ich empfehle meinen Kunden, darunter coache ich viele alleinerziehende Unternehmerinnen in der Anlageberatung, daher aktuell, immer weniger als 50.000 € auf der Bank zu haben, damit kann man sicher sein, dass dies über die Einlagensicherung abgedeckt ist. Diese wird nämlich nur begrenzt reichen, falls mehrere Banken durch einen Dominoeffekt pleitegehen sollten.

Ein Bankenrun mit anschließendem Bankencrash ist im Grunde eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, ausgelöst durch psychologische Masseneffekte. Wenn es einmal losgeht, ist es im Grunde nicht mehr zu stoppen. Die allgemeine Empfehlung zur Einlagensicherung ist die Grenze von 50.000 € pro Institut einzuhalten und alles andere sicher in Edelmetalle oder andere Währungs-sicheren Investments zu investieren.