In diesem Blogbeitrag erfährst du die 10 wichtigsten Dinge, an denen du einen guten Investmentberater erkennen kannst.

Berater braucht man eigentlich nur dann, wenn man sich in einem Bereich nicht gut auskennt und sich auch nicht gut auskennen will. Denn alles ist erlernbar. Es macht allerdings unglaublich viel Sinn sich nicht mit allem zu beschäftigen, sondern auf die Themen zu konzentrieren, in denen man am besten ist. So bleibt Zeit für die wichtigen Dinge im Leben.

Das bedeutet kümmere dich um deine Stärken, baue deine Fähigkeiten weiter aus und besorge dir für alles andere einen Berater deines Vertrauens.

Wichtig dabei ist, dass du NICHT die Verantwortung einfach abgibst.

Das machen leider zu viele Menschen und führt dazu, dass Berater machen können was sie wollen. Du sollst dich tatsächlich beraten lassen. Nur du triffst am Ende immer die Entscheidungen und das darf und muss so bleiben. Es ist dein Geld! Daher darfst du dich mit dem Thema auch ein wenig auseinandersetzen.

Leider gibt es, wie in jedem Beruf immer wieder schwarze Schafe, die nicht das Interesse des Kunden im Sinn haben, sondern nur ihr eigenes oder dass der Firma.

Wie also kannst du unterscheiden, ob dir ein seriöser Berater gegenüber sitzt, der in deinem Interesse handelt, oder jemand, der dir nur etwas verkaufen möchte?

Welche Kriterien muss ein Berater erfüllen?

1. Er muss die notwendigen Ausbildungen und Zulassungen haben.

Leider erlebe ich es immer öfter, das neue Verkaufssysteme auf den Markt kommen, die versuchen die Ausbildungen zu umgehen, die notwendig sind um eine richtige Beratung zum Thema Investments durchführen zu können. Dies lässt sich ganz einfach prüfen, da jeder Berater verpflichtet ist, eine Erstinformation mit seinen Ausbildungen und Gewerbeerlaubnissen beim ersten Gespräch vorzulegen. Wird dies nicht vorgelegt, würde ich unbedingt genauer nachfragen.

2. Unabhängigkeit, ist wichtig.

Um perfekt beraten zu können, sollte der Berater aus einer möglichst breiten Palette an Produkten wählen können. Nicht jeder Kunde ist gleich und die Ziele sehr unterschiedlich. Je größer das Spektrum, desto besser. Leider ist es so das Angestellte oftmals nur die Produkte der Firma verkaufen können und dürfen, und somit nur ein eingeschränktes Portfolio zu Verfügung steht. Und es kann natürlich wirklich sein das genau diese Produkte die besten sind, das habe ich aber leider noch nicht erlebt.

3. Beratungsprotokoll muss gemacht werden.

Jeder Berater in Deutschland ist dazu verpflichtet ein Beratungsprotokoll zu erstellen, indem festgehalten wird, was alles besprochen wurde. Dies dient sowohl dem Schutz des Beraters, als auch des Kunden. Frage nach was hier genau drin steht und lass es dir exakt erklären.

4. Eine klare Analyse ist der Grundstein.

Das bedeutet bei jeder Geldanlage ist es wichtig das man den kompletten Ist-Zustand beachtet und mit aufnimmt. Ich erlebe es oft, dass Kunden überversichert sind oder unterschiedliche Anlagen haben, die nicht zu einer Strategie passen, weil keiner der verschiedenen Berater beachtet hat, was es an bestehenden Versicherungen oder Anlagen gab. Wenn ein Berater nicht nachfragt, wird nicht ganzheitlich beraten.

5. Was kostet das GANZE?

Trotz des Gesetzes, dass alle Vermittler genau auflisten müssen was an Gesamtkosten, Provisionen und Gebühren entsteht, erlebe ich es leider auch hier sehr oft, dass meine Kunden bei ihrem vorigen Berater nicht im Detail darüber informiert wurden. Der Sinn dahinter ist ganz einfach. Die meisten Produkte würde niemand kaufen, wenn die kompletten Kosten vorher voll einsehbar gewesen wären.

Um 90 % der Produkte die für dich nicht funktionieren zu erkennen, habe ich dir hier 5 Fragen, die du unbedingt deinem Berater stellen solltest.

– Wie viel Provision und Abschlusskosten gibt es genau?
– Wie hoch sind die jährlichen Kosten und Gebühren?
– Wie ist die Nettorendite, nach Abzug aller Gebühren, Provisionen und Abschlusskosten?
– Ist die Inflation berücksichtigt, wenn ja wie hoch berechnet? Erfahre hier mehr zum Thema Inflation.
– Wie lange braucht es, bis alle Kosten wieder drin sind?

Wenn dein Berater diese Frage nicht beantworten kann oder will, such dir schnell einen anderen! Jeder soll etwas für seine Arbeit bekommen und ich bin dennoch ein Fan von Transparenz, damit der Kunde erkennen kann ob die Zahlungen dem Wert entsprechen den er dafür bekommt.

6. Verkaufstaktiken beachten ist wichtig!

– Kein Angebot ist morgen weg.
Wenn dein Berater dir Märchen erzählt, dass ein Produkt nur eine bestimmte Zeit verfügbar ist, dann ist das Bullshit. Diese Aussagen sollen nur dafür sorgen, dass du schnell unterschreibst. Auf diesem riesigen Markt gibt es jedes Produkt nahezu zu jederzeit und ich wette in diesem Fall gibt es sogar bessere. Lass dir Zeit bei deiner Entscheidung und zwar alle Zeit die du brauchst.

– Falsche Versprechen
Investmentberater dürfen, sollen und können keine Versprechungen machen. Wenn das gemacht wird, ist dies höchst unprofessionell und wird nur dann gebraucht, wenn das Produkt nicht anders überzeugen kann. Also übersetzt scheiße ist! Und wichtig für dich zu merken ist, dass niemand da draußen, wirklich niemand, wissen kann und weiß, was morgen im Markt und an der Börse passiert. Sei dir dessen immer bewusst!

7. Er muss es verständlich und einfach erklären können!

Die Berater, die ihre Produkte nicht einfach erklären können, haben entweder selbst keine Ahnung, oder wollen eine Abhängigkeit zum Kunden schaffen. Wenn der Kunde nicht versteht was Sache ist, wird er nicht mehr beraten und trifft keine eigenen Entscheidungen, sondern kommt in eine Abhängigkeit. Frag bitte so lange nach, bis du es verstanden hast! Ebenso würde ich prinzipiell die Finger von Produkten lassen, die ich nicht verstehe. Produkte werden auch oft hier so kompliziert gestrickt, das nicht mal die Verkäufer wissen was darin eigentlich passiert oder enthalten ist.

8. Es braucht eine klare Philosophie!

Ich persönlich finde, dass ein Berater selbst eine Strategie haben muss, wo es hingeht. Da niemand sagen kann, wie sich der Markt entwickelt, ist es also keine Vorhersage die getroffen werden kann, sondern eine Strategie oder besser eine Philosophie der er folgt. Es gibt genügend Strategien, die an der Börse seit hunderten von Jahren gut funktionieren. Hab ein gutes Gefühl mit der Strategie. Und fragt so lange nach, bist du sie zu 100 % verstanden hast.

9. Ist der Berater selbst Investiert?

Wenn die Produkte des Beraters so toll sind und so gut funktionieren, mit wie viel Prozent seines Eigenvermögens hat er in diese Produkte investiert?
Ich glaube, dass man Dinge nur dann sinnvoll verkaufen kann, wenn man selbst dahintersteht. Das kann man hier am besten, indem man selbst investiert ist. Nur dann kann ich eine adäquate Empfehlung geben.

10. Du musst ein gutes Gefühl haben!

Schlussendlich darfst du bei der gesamten Beratung ein gutes Gefühl haben. Authentizität, Ehrlichkeit, Offenheit und Respekt sollten bei jeder Begegnung der Fall sein. Dein Berater sollte dir auf Augenhöhe begegnen, deine Bedürfnisse ernst nehmen und auf alles eingehen was du fragst. Gleichzeitig ist es an ihm, eine passende und funktionierende Strategie vorzustellen. Die letztendliche Entscheidung, liegt allerdings immer bei dir. Und das muss es auch. Es ist dein Geld!

Zum Schluss gibt es noch 2 Grundlegende Beratungsarten. Einmal die provisionsbasierte Beratung und zum anderen die Honorarberatung. Beide Beratungsarten haben ihre Vor- und Nachteile.

  • Provisionsbasiert
    Der Vorteil ist, die anfänglichen Beratungen sind meist komplett kostenfrei und man kann sich die Vorschläge des Beraters genau und in Ruhe anschauen bevor man abschließt. Ein weiterer Vorteil ist, wenn der Berater an den Gewinnen beteiligt ist. Hier setze ich voraus, dass der Berater Geld verdienen möchte und somit ein größeres Interesse hat, seinen Job gutzumachen.
    Der Nachteil ist, die Provisionskosten sind später oft nicht transparent und können die Performance, also deine Rendite zum negativen enorm beeinträchtigen. Manchmal sind sie auch so hoch, dass sie in keinem Verhältnis zur Beratung oder zum Aufwand des Beraters passen. Hier macht es Sinn, genau nachzufragen!
  • Honorarbasiert
    Der Vorteil bei einer honorarbasierten Beratung ist, dass die Beratung unabhängig ist, sowohl vom Produkt, als auch von der Bezahlung. Man bekommt ganz normal eine Rechnung, meist zu einem guten Stundensatz. Nach der Beratung, ist man vornehmlich in der Lage, mit einem funktionierenden Portfolio an den Markt zu gehen. Bei Bedarf kann jederzeit die Beratung zum vereinbarten Stundensatz in Gebrauch genommen werden.
    Der Nachteil ist, man darf sich tiefer mit der Sache beschäftigen, es kostet also mehr Zeit. Gleichzeitig muss man auch hier an der Beratung dranbleiben, da sich der Markt ständig verändert und Portfolios angepasst werden dürfen.
    Ein weiterer Nachteil ist, dass die Eigenmotivation des Beraters, das Beste für den Kunden zu erreichen, bei einer Stundenbezahlung nicht die Beste sein muss.

Ich hoffe, du bist jetzt besser in der Lage Berater in Ihrer Qualität zu unterscheiden. Trau dich, diese Fragen offen zu stellen und den Berater auf alles anzusprechen. Wie bereits gesagt, es ist dein Geld! Du entscheidest! Wenn du trotzdem noch Unterstützung brauchst, sprich mich gerne an!